Jedes Jahr sterben in Deutschland ungefähr 10.000 Menschen durch Suizid. In Deutschland sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen. Weit mehr als 100.000 Menschen erleiden jedes Jahr den Verlust eines nahestehenden Menschen durch Suizid.
Am Welttag der Suizidprävention machen wir auf die Problematik der Suizidalität aufmerksam. Der Tag ist auch ein Tag des Gedenkens an die vielen, die durch Suizid ihr Leben beendet haben und an jene, die über deren Verlust trauern.
Die TelefonSeelsorge hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in dieser schwierigen Lebenssituation beizustehen, zuzuhören und mit ihnen nach Wegen aus der Krisen zu suchen. Sie bietet persönliche Gespräche an am Telefon oder online (Chat/Mail).
Daneben hat die TelefonSeelsorge für Menschen in Krisensituationen ein neues, zeitgemäßes Instrument zur Unterstützung und Hilfe entwickelt: es ist seit diesem Jahr nutzbar:
Die neue App „Krisen-Kompass“ gibt Soforthilfen
Die App „Krisen-Kompass“ wurde mittlerweile in fünfstelliger Höhe heruntergeladen. Sie ist die erste deutschsprachige App für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Sie will ein Instrument sein, erste Schritte in die Selbstwirksamkeit zu gehen. Sie soll helfen, Hintergründe und Emotionen zu betrachten, zu benennen und vielleicht einordnen zu können.
Die APP kann kostenfrei und datengeschützt heruntergeladen werden und steht Tag und Nacht zur Verfügung. Unter https://krisen-kompass.app/ steht die App für Apple und Android zum Download bereit.
Die App wendet sich an mehrere Zielgruppen: Menschen in suizidalen Krisen finden auf der ersten Seite unter „Meine Soforthilfen“ Notfallnummern, Anlaufstellen, Beratungsdienste und Online-Hilfen und können sie durch Kontaktdaten zu Freundinnen und Freunden ergänzen.
Dann richtet sich die App an Angehörige von suizidalen Menschen, versorgt sie unter der Rubrik „Wissen stärken“ mit Hintergrundinformationen und gibt ihnen unter dem Motto „Anleitungen zum Kraftschöpfen“ Möglichkeiten der Selbststärkung an die Hand.
Als drittes werden Hinterbliebene nach Suizid angesprochen, um sie in ihrem ganz eigenen Abschied und ihrer ganz eigenen Trauer zu begleiten. Die App findet ein großenteils positives Echo. So meldet eine Userin zurück: „Eine super App; als ich am Tiefpunkt war, habe ich sie gefunden, und sie hat mir von der ersten Sekunde an geholfen. Danke, dass Ihr die App entworfen habt.“