Suizidprävention bleibt eine große Herausforderung. In jedem Jahr ist der Suizid eine der 20 häufigsten Todesursachen auf der ganzen Welt und in allen Altersgruppen. Im vergangenen Jahr sind im Raum Bochum/Witten/Herne nach offiziellen Angaben ca. 64 Menschen durch Suizid ums Leben gekommen. Die Zahl der Suizidversuche liegt sogar um 10-mal höher.
Hinter diesen Zahlen verbergen sich menschliche Schicksale: Not und Verzweiflung, Gefühle von Ausweglosigkeit und großer Angst, ebenso auch große Trauer um Menschen, die ihrem Leben willentlich ein Ende gemacht haben. Der Welttag der Suizidprävention rückt die Thematik und vor allem die betroffenen Menschen immer wieder in den Blick, um auf Auswege und Hilfsangebote aufmerksam zu machen und das Thema aus der Tabuzone zu holen.
Aus diesem Anlaß spricht Ludger Storch, Leiter der TelefonSeelsorge Bochum, in drei Gemeindegottesdiensten in Bochum-Langendreer: am Samstag, 21.09., 17.00 Uhr ist St. Ludgerus, am Sonntag, 22.09., um 10.00 Uhr in St. Bonifatius und um 11.30 Uhr in St. Marien.
Zum Welttag der Suizidprävention 2019 stellen wir ein weiteres Angebot der TelefonSeelsorge vor: Mit einer neuartigen APP, dem sogenannten „Krisen-Kompass“, bietet die TelefonSeelsorge suizidalen Menschen und ihren Angehörigen eine weitere niederschwellige Unterstützung: Der „Krisen-Kompass“ (www.krisen-kompass.app/prototyp), wird ab Dezember 2019 zur Verfügung stehen.
Die TelefonSeelsorge steht Menschen rund um die Uhr zum Gespräch am Telefon, per Mail oder in einem Chat zur Verfügung. Durchschnittlich geht es dabei am Telefon 2-4mal täglich und bei jedem dritten Chat um das Thema Suizid. Geschulte Ehrenamtliche nehmen sich Zeit, hören aufmerksam zu, stehen bei und erkunden mit den Ratsuchenden mögliche Schritte aus der Krise.
In Bochum gibt es darüber hinaus mit der Beratungsstelle PRISMA ein Angebot für persönliche Gespräche zur Krisenintervention und zur Begleitung bei Suizidgefährdung. Jährlich finden hier zwischen 50 und 60 Personen Hilfe.